Vor Ort aktiv
Offener Polittreff
Regelmäßig lädt der Ortsverein alle Interessierten zum offenen Polittreff, wo wir uns zu den verschiedensten Themen informieren lassen; meist laden wir uns dazu Referenten ein, die sich mit Erfahrung und Expertise unserer Neugier stellen. Beispiele der letzten Termine sind unten in den Berichten vergangener Veranstaltungen zu finden. Die Termine und den Ort kommunizieren wir immer vorab.
Wir freuen uns über viel Besuch und selbstverständlich sind Nichtmitglieder sehr herzlich willkommen!
Stammtisch des Ortsvereins
In Monaten in denen kein offener Polittreff stattfindet laden wir zum Stammtisch ein. Ohne Agenda sprechen wir dann über aktuelle Themen und freuen uns über ihren Besuch und auch über ihre Themen, die sie vielleicht gerne mit Handelnden des Ortsvereins oder Mitgliedern unserer Gemeinderatsfraktion besprechen möchten.
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Berichte vergangener Veranstaltungen
offener Polittreff zum Thema "Euthanasie" und Zwangssterilisierung am 04.11.2024
Historiker Bernhard Schäfer, Leiter Archiv und Heimatmuseum Grafing, berichtete über die Vorgänge der sogenannten Euthanasie und der Zwangssterilisierungen in der Zeit des Nationalsozialismus, mit Fokus auf Markt Schwaben und den Landkreis Ebersberg.
Gebannt verfolgten die zahlreichen Anwesenden den Vortrag, den wir für Interessierte hier zusammengefasst haben: Bericht Euthanasie und Zwangssterilisierung (PDF, 273 kB)
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offener Polittreff zum Thema Cyberkriminalität am 23.09.2024
Der ausgebildete Sachverständige für IT-Sicherheit und IT-Forensik, Ralf Spindler, stellte uns das umfangreiche Spektrum der Gefahren durch Cyberangriffe und der möglichen Gegenmaßnahmen.
Zunächst einmal schilderte er die Bedrohungslage, die sich durch den vermehrten Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) immens verschärft hat. Man schätzt den Schaden 2023 in Deutschland durch Cyberangriffe auf mehr als 200 Milliarden Euro. Immerhin erlaubt KI den betroffenen Unternehmen und Organisation auch einen besseren Schutz und Verteidigung gegen diese Angriffe. Dabei sind heute nicht nur Rechner, Tablets und Smartphones Ziele der Attacken, diese richten sich vielmehr gegen alle möglichen intelligenten Geräte aus unserem Alltag, wie z.B: Smart TV's, Smart Watches, Fitnessgeräte, intelligente Haustechnik (Heizkörper, Thermostate, Jalousien, Lampen, Alarmanlagen, …), Drucker, Kameras, Kühlschränke, Selbstfahrende Autos. Eines der gefährlichsten Einfallstore dabei ist das WLAN. Wer sich mit einem frei verfügbaren WLAN wie Bayernnetz oder im Hotel oder Restaurant verbindet, kann sich nicht sicher sein, ob er sich dabei nicht in ein speziell eingerichtetes, namensgleiches WLAN einwählt. In diesem Fall kann der komplette Datenverkehr einschließlich aller genutzten Passworte mitgelesen und missbraucht werden. Der Einsatz von Hackingtechniken für politische Ziele hat in der letzten Zeit bereits hohe Wellen geschlagen, denn digitaler Technologien wurden genutzt, um Meinungen zu beeinflussen, Propaganda zu verbreiten und Falschmeldungen zu validieren. Hier werden nicht nur Wahlen beeinflusst, sondern auch unsere Demokratie massiv gefährdet. Nicht ganz unerwartet sind E-Mails mit 43,3 % nach wie vor der größte Angriffsweg von Cyberkriminellen. Viele E-Mails sind unerwünscht und lästig, besonders kritisch sind jedoch die ca 4% bösartigen. Dabei lauern die Gefahren vor allem in Anhängen und Weblinks. Ganz heimtückisch wird z. B. ein Weblink mit einer völlig harmlosen Seite versandt, so dass Viren-Scanner und andere Schutzmechanismen keinerlei Bedrohung feststellen. Nach einiger Zeit wird jedoch die Zielseite durch eine infizierte Seite ausgetauscht, so dass der Leser der E-Mail sich ungeschützt infiziert. Ein großer Teil des Vortrags beschäftigte sich mit den Maßnahmen zum Schutz vor Angriffen: - Eine effiziente, d.h. umfangreiche und regelmäßige Datensicherung ermöglicht es, verschwundene oder zerstörte Daten wiederherzustellen - Die Verwendung von komplexen und unterschiedlichen Passwörtern ist ein wesentlicher Schutz. Hilfreich sind hier eine 2 Faktor Authentifizierung und ein Passwort Manager - Ein Antivirenschutz für den Rechner und die Smartphones gehört ebenfalls dazu - Und es ist unerlässlich, regelmäßig die Updates der Hersteller einzuspielen, da mit diesen Programmierfehler ausgebessert werden müssen. Spindler wies z.B. darauf hin, dass der Verzicht auf einen Update einem Hausbesitzer ähnelt, der in den Urlaub geht und einen Zettel an die Tür klebt, dass der Schlüssel unter der Fußmatte liegt. - Zum Surfen sollte man grundsätzlich einen sicheren aktuellen Browser verwenden und wenn möglich Inkognito Modus und VPN nutzen - Die Firewalls des Betriebssytems und des Routers aktiviert und genutzt werden - Und das A und O ist eine immerwährende Achtsamkeit und Datensparsamkeit Ein eigenes Kapitel widmete Spindler dem Thema Cybermobbing. Identitätsraub, Beschimpfungen, Belästigungen und Beleidigungen, sowie Drohungen, üble Nachrede und Veröffentlichung von teilweise verfälschten persönlichen Informationen nehmen einen wachsenden Raum ein. Was kann man dagegen tun: Darüber Reden, Beweise sichern, Unterstützung suchen, den Vorfall melden und sofern bekannt, den Täter benennen. Gegebenenfalls muss man sogar seinen Account löschen und einen neuen anlegen.
Nachdem sich sicherlich jeder von uns schon einmal mit dem Thema Cyberkriminalität beschäftigt hat, überrascht es doch, mit wie vielen neuen Facetten man immer wieder konfrontiert wird. Auf jeden Fall waren die Teilnehmer dem Referenten sehr für den Überblick und die Diskussion dankbar.
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Führung durch die Ausstellung zum vergessenen Widerstand am 07.07.2024
Am frühen Sonntag Nachmittag besuchten wir gemeinsam mit einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Ausstellung "Vergessener Widerstand in Markt Schwaben", die derzeit im Heimatmuseum ausgestellt ist. Herr Heinrich Mayer, der die Ausstellung gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern vor einigen Jahren erarbeitet hat, führte uns in die Ausstellung ein. Im Anschluss ergaben sich anregende Diskussionen deren Inhalt von Erinnerungsarbeit bis zur Arbeit gegen die erstarkenden Rechten politischen Kräfte reichte.
Mehr Informationen finden sie in diesem ausführlichen Bericht (PDF, 103 kB).
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offener Polittreff zur Bürgermeisterwahl am 07.05.2024
Weil die SPD Markt Schwaben für die anstehende Bürgermeisterwahl nicht mit einer eigenen Kandidatur ins Rennen geht, wollten wir den beiden Kandidierenden Walentina Dahms (CSU) und Ronny Schreib (ZMS) die Gelegenheit geben, sich und ihr Programm im Rahmen eines SPD-Stammtisches zu präsentieren.
Wir befragten die beiden, wie sie die Verkehrswende in Markt Schwaben voranbringen wollen, was ihre Konzepte zur schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum und gerechter Baupolitik sind, welche Pläne sie mit dem KUMS verfolgen und was ihre Pläne zu mehr kommunalem Umwelt- und Klimaschutz sind.
Neben den von uns vorbereiteten Themenblöcken und Fragen hatten natürlich auch die sehr zahlreich anwesenden Gäste viel Raum, um Fragen an die beiden zu stellen.
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Jahreshauptversammlung 2024
Am 23.04.2024 fand unsere Jahreshauptversammlung statt, bei der wir, gemeinsam mit unserer Kreisvorsitzenden Doris Rauscher, eine Reihe von Jubilare ehren, sowie ein Neumitglied begrüßen durften.
Im Anschluss an ein Grußwort von Doris Rauscher berichtete Manfred Kabisch über die Tätigkeiten des Vorstands im vergangenen Jahr. Ausserdem führten wir Neuwahlen des Vorstands durch:
Manfred Kabisch bleibt Vorsitzender und David Machenschalk sein Stellvertreter. Elke Kabisch wurde wieder als Kassierin gewählt und Magnus Gfüllner fungiert künftig als Schriftführer. Per Beschluss der Versammlung vergrößert sich die Zahl unserer Beisitzer:innnen auf 8 Personen, neu als Besitzer in den Vorstand gewählt wurden Veronika Schreiber und Matteo Marzi, weiterhin in dieser Funktion bleiben Irmi Czech, Wolfgang Gregor, Georg Hohmann, Anton Richter, Barbara Dunkel und Horst Schade.
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offener Polittreff zum Thema Bürgergeld am 20.03.2024
Der offene politische Stammtisch des SPD Ortsvereins fand ausnahmsweise nicht am 1. Dienstag im Monat statt. Das lag am Thema Bürgergeld, das uns sehr wichtig war und an der Verfügbarkeit des Referenten Benedikt Hoigt, der Geschäftsführer des Jobcenters Ebersberg ist.
Sehr erfreulich für alle Teilnehmer des Stammtisches war die grundsätzliche Ausrichtung des Jobcenters. Herr Hoigt versicherte uns, dass dort ein durchgehend positives Menschenbild vorherrscht. Während Hartz 4 häufig zu einer Stigmatisierung der Menschen führte, werden diese im Bürgergeld als Kunden gesehen und behandelt. In der Tat ist es auch so, dass 90-95% der Kunden unverschuldet in Not geraten sind und gut mit dem Jobcenter zusammenarbeiten, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen.
Von allen Kundinnen und Kunden deutschlandweit, die Berechtigte des Bürgergeldes sind, werden deshalb auch nur etwa 3% als Verweigerer betrachtet, zumeist deshalb, weil sie vorgegebene Termine nicht wahrnehmen.
Deshalb stellt sich natürlich auch gleich die Frage, ob neuere Bestrebungen, das Bürgergeld wieder abzuschaffen, nicht größtenteils Wahlkampfgetöse sind und am eigentlichen Thema vorbeizielen.
Hoigt zeigte auf, dass das Jobcenter Ebersberg in den letzten Jahren deutlich angewachsen ist. Von 35 Mitarbeitern ist es inzwischen auf 52 vergrößert worden. Ein Großteil des Zuwachses ist mit der Ukrainekrise verbunden. Während vor Kriegsbeginn 1150 Bedarfsgemeinschaften, also Bürgergeldempfänger betreut wurden, stieg die Zahl dann um 750 an, um sich inzwischen auf etwa 1500 einzupendeln.
Besonders interessant waren natürlich die Berechnungsbeispiele, die uns vorgestellt wurden: Zu dem Regelsatz kommt die Kaltmiete, die für Markt Schwaben z.B. mit 1040 Euro angesetzt wird, sowie Heiz- und Betriebskosten, so dass sich der Anspruch für eine Familie mit 2 Kindern auf 2.556 Euro summiert. Betrachtet man dann den Lohn im Niedriglohnsektor erscheint dieser Betrag sehr hoch. Aber man muss auch berücksichtigen, dass dort in der Regel zwei Verdienste existieren und eventuell ein Anspruch auf Mietkostenzuschuss besteht.
Sollte die Bedarfsgemeinschaft eine geringfügige Beschäftigung oder eine Teilzeitbeschäftigung aufnehmen, wird ihr vom Einkommen ein großer Teil angerechnet, es verbleibt aber trotzdem noch ein Betrag, der einen Anreiz für die Aufnahme einer Tätigkeit darstellt.
Mit dem sogenannten Jobturbo soll die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt beschleunigt werden. So sollen Fachkräfte und Experten, die auch ohne Deutschkenntnisse arbeiten können, sofort vermittelt werden können. Für alle Bürgergeldempfänger soll ein frühzeitiger Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erfolgen, der durch berufsbegleitende Förderung unterstützt wird. In Frage kommen zum Beispiel auch Bewerbertage, Praktika und Probearbeit. Die Mitwirkung der Betroffenen wird nachhaltig eingefordert. Bestehende Beschäftigungen soll stabilisiert und ausgebaut werden. Hoigt listete uns hier eine Reihe von konkreten Maßnahmen auf, die das Jobcenter durchführt.
Das ist vor allem auch deswegen notwendig, da in der aktuellen Situation in Deutschland ein jährlicher Nettobedarf von 400.000 zusätzlichen Arbeitskräften vorliegt. Hier ist eine geregelte Erwerbsmigration und die Nutzung der vorhandenen Potentiale dringend erforderlich.
Das hohe Interesse der Teilnehmer des Stammtisches zeigte sich an der regen Diskussion, die bereits während des Vortrags einsetzte. Und alle waren sehr dankbar für die Erläuterungen und Einblicke in den Arbeitsalltag des Jobcenters.
